Wie die Ermittler des LKA
Niedersachsens mit dem BKMS® System erfolgreich Korruption und Wirtschaftskriminalität bekämpfen

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Über das LKA Niedersachsen

Bereits 2003 führte das LKA Niedersachsen als weltweit erste Ermittlungsbehörde mit dem BKMS® System ein elektronisches Hinweisgebersystem ein.

Grund war die Erkenntnis der Ermittler, dass sie gerade in den Bereichen von Korruption und Wirtschaftskriminalität dringend auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sind. Aufgrund des großen Erfolges wird das BKMS® System mittlerweile auch zur Aufklärung ungelöster Kapitaldelikte unterstützend eingesetzt.

Die Einführung des BKMS® Hinweisgebersystems nach erfolgreichem Pilotprojekt

Mit einem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt beim Landeskriminalamt Niedersachsen begann im Jahr 2003 die Erfolgsstory des BKMS® Hinweisgebersystems. Das anfängliche Misstrauen in die neue Technologie wurde nach der viermonatigen Probephase schnell ins Gegenteil verdrängt. Das BKMS® System entpuppte sich als voller Erfolg: Zahlreiche Hinweise waren über das anonyme und hochsichere Meldesystem eingegangen und brachten damit erstmals „Licht“ in das Dunkelfeld der Korruption. Die Pressekonferenz zur Einführung des neuartigen elektronischen Hinweisgebersystems in die Alltagsorganisation war damals von großem medialem Interesse geprägt. Die erfolgreiche und vertrauensvolle Kooperation zwischen dem Landeskriminalamt Niedersachsen und der Business Keeper GmbH währt mittlerweile fast 20 Jahre.

2003 brachten Rüdiger Butte, damaliger Präsident des LKA Niedersachsens, und Kenan Tur, Gründer der Business Keeper, das bundesweit einzigartige Pilotprojekt „BKMS® Hinweisgebersystem" auf den Weg. Die damals noch recht unbekannte Technologie stieß jedoch Anfang der 2000er Jahre vereinzelt auch auf Misstrauen. Bereits nach viermonatiger Probephase erwies sich das BKMS® System aber als voller Erfolg: Zahlreiche Hinweise waren über das anonyme und hochsichere Meldesystem eingegangen und brachten viele stockende Ermittlungen wieder in Gang. Bei der Pressekonferenz zur Einführung des neuartigen elektronischen Hinweisgebersystems war das Medieninteresse dementsprechend groß.

Dank des durchschlagenden Erfolges in so kurzer Zeit beschloss das LKA Niedersachsen, den Vertrag um fünf Jahre zu verlängern und wurde somit zum ersten Kunden von Business Keeper (heute Teil der EQS Group). Dank dieses Vertrauens in die junge Firma, die gerade noch ganz am Anfang stand, hatte das LKA Niedersachsen maßgeblichen Anteil daran, dass sich Business Keeper im Laufe der Jahre zum europäischen Marktführer entwickeln konnte. Die erfolgreiche Zusammenarbeit währt mittlerweile seit bald 20 Jahren.

Die „Zentralstelle Korruption / Interne Ermittlungen“ und das BKMS® System

Die Bearbeitung anonymer Hinweise zu Wirtschaftskriminalität und Korruption aus dem BKMS® System wird durch das Dezernat 37 „Zentralstelle Korruption / Interne Ermittlungen“ koordiniert. Mit der Bearbeitung der Hinweise sowie einer möglichen Kommunikation mit den Hinweisgebern sind erfahrene Korruptionsermittler betraut. Neben der Strafverfolgung gehört auch der Bereich der Prävention zu den Aufgaben des Dezernats. Darüber hinaus stehen die Korruptionsexperten der Verwaltung, der Wirtschaft und dem Bürger als Ansprechpartner rund um das Thema „Korruption“ zur Verfügung und bieten zu diesem Thema auch Fachvorträge an.

Die Herausforderung

Wirtschaftskriminalität und Korruption gelten als sogenannte „opferlose“ Deliktfelder, da die Opfer schwerer identifizierbar sind bzw. es sich oft um volkswirtschaftliche Schäden handelt. Zudem existiert in diesen Bereichen ein hohes Dunkelfeld. Die Ermittlungsbehörden erhielten früher nur wenige Informationen und sind vor allem auf wertvolle Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Wichtig war dem LKA Niedersachsen, eine niedrigschwellige Lösung zu finden, die vor allem den Schutz der Anonymität der Hinweisgebenden jederzeit und uneingeschränkt gewährleistet.

Die Ziele des LKA Niedersachsen sind:

  • Hinweise zu Wirtschafts- und Korruptionsdelikten aus der Bevölkerung zu erhalten
  • Kommunikation mit Hinweisgebenden bei gesicherter Anonymität
  • Erreichbarkeit rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr
„Wir sahen die Herausforderung vor allem darin, dass wir uns als staatliche Behörde zu 100% auf die Sicherheit des Systems verlassen müssen. Daher kommt für uns als Ermittlungsbehörde nicht jeder Anbieter in Frage, sondern nur der mit dem sichersten Hinweisgebersystem.“
Thomas Dombek – Dezernatsleiter „Korruption / Interne Ermittlungen“, Landeskriminalamt Niedersachsen

Die Lösung

Der speziell verschlüsselte und bei Bedarf anonyme Dialog von Hinweisgebenden mit den Strafverfolgern innerhalb des geschützten Postkastens, senkt die Hemmschwelle zur Abgabe einer Meldung. Die Möglichkeit mit Whistleblowern unter Wahrung ihrer Anonymität in einen geschützten Dialog zu treten, hilft den Ermittlern zudem sehr dabei, relevante Informationen zu verifizieren.Der in technischer Hinsicht garantierte Schutz der Hinweisgeber ist wichtig, da diese ansonsten oftmals Vorurteile und Repressionen im eigenen Unternehmen fürchten müssen. Die Erfahrung des LKA Niedersachsen zeigt, dass die Hinweisgeber die Anwendung sehr gewissenhaft nutzen, so dass denunziatorisch motivierte Meldungen kaum auftreten.

Die Ergebnisse

  • Seit 2003 gingen über 5.000 Hinweise aus dem BKMS® System ein, woraus über 1.000 Ermittlungsverfahren in der gesamten Bundesrepublik Deutschland eingeleitet bzw. erfolgreich abgeschlossen werden konnten.
  • Besonders positiv ist der überdurchschnittlich hohe Eingang von Meldungen zu Wirtschaftsdelikten, da dieser Bereich erfahrungsgemäß mit einem enorm hohen Dunkelfeld einhergeht.
  • Seit 2014 wird das BKMS® System auch bei ungelösten Mord- und Vermisstenfällen eingesetzt. Für diese Cold Cases richtet das LKA Niedersachsen speziell ausgerichtete Meldeprozesse (BKMS® Quick Response) ein und erhielt in der Vergangenheit nach Ausstrahlung in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ zahlreiche Hinweise.
„Mit dem Einsatz des BKMS® System hat Niedersachsen eine neue Ära bei der Bekämpfung der Korruption in der Bundesrepublik eingeläutet. Die autarke Anwendung eröffnet völlig andere Möglichkeiten der Hinweiserfassung und -bearbeitung. Für mich steht fest, dass wir zahlreiche erfolgreiche Ermittlungsverfahren ohne die sachdienlichen Hinweise aus diesem System nicht hätten führen können.“
Thomas Dombek – Dezernatsleiter „Korruption / Interne Ermittlungen“, Landeskriminalamt Niedersachsen

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